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Unsere Landwirtschaft

im Einklang mit der Natur

Unsere Landwirtschaft ermöglicht Qualitäten

Vitalität auf allen Ebenen


Unsere Acker- und Grünlandflächen sind durchzogen von zahlreichen Biotopen wie Knicks, Feldgehölze oder Tümpel. Unseren Erfolg messen wir sowohl am Ertrag der Ernte als auch an der Menge der Wildarten in der Landschaft. Sie sind ein Spiegelbild der Vitalität unserer Landschaft. Ein breites Artenspektrum zeigt Lebensfreude und Kraft, diese Vitalität hat ganz entscheidenden Einfluss auf die Qualität unserer Nahrung und dem Wohlbefinden des Menschen.

Feuchtbiotop
Feuchtbiotop

Landschaft

Vielfältige Strukturen

Unsere Felder liegen in zusammenhängenden Blöcken verteilt in den Feldmarken der Ortschaften Panten, Mannhagen, Nusse, Hollenbek. Wir halten die Feldgrößen bewusst kleiner, um den Lebensraumansprüchen verschiedenster Wildarten besser gerecht zu werden. Hinzu kommen mehrere extensive, zusammenhängende Weidelandschaften in Panten, Neu-Horst, Lehmrade, Dechow und Neu-Hof.

Insgesamt sind über 300 einzelne Flächen zu betreuen, die vom Boden her und von den dort vorkommenden Wildarten sehr unterschiedlich sind - eine Herausforderung für unsere Landwirte/innen des Lämmerhofes.

Innerhalb der Felder fördern wir die verschiedensten Biotope und ihre Vernetzung in der Landschaft: Knicks und Knickgehölze, Blühstreifen, Stilllegungen, Feuchtbiotope, Kleingewässer, Streuobstwiesen, Magerstandorte und Säume an den Wegrändern. Sie alle dienen sowohl dem Arten- und Klimaschutz als auch dem Erholungswert. 

Konkrete Maßnahmen in unserer Landwirtschaft:

  • Zulassen von Nischen für Wildarten in den Flächen (Nassstellen, Feldgehölze, Tümpel, Steine etc.)
  • Großzügige, weiche Übergänge an den Feldrändern durch breite Säume (Wanderkorridore)
  • Anlage von Streifen mit Blühmischungen oder Selbstbegrünungen als Lebensraum
  • wild belassene Verbundachsen fördern und neu anlegen (Hecken, Grassäume, offene Bäche, u.a.)
  • Natürliches Nahrungsangebot für die Wintermonate schaffen (Winterstoppel, unbearbeitete Flächen, unbeerntetes Getreide, überjährige Grasbestände, Totholzhaufen u.a.)
  • Schutz der Bodenbrüter durch an ihren Brutzeitraum angepassten Bearbeitungszeitpunkt
  • Späte, mosaikartige Mahd mit Mindestschnitthöhe und Stehenlassen von blütenreichen Stellen und Altgrasstreifen

Anbau

Wenn Landwirtschaft und Wildnis Freunde sind

Die siebengliedrige Fruchtfolge sieht in etwa gleichen Teilen Winterungen (Roggen, Dinkel, Weizen) als auch Sommerungen (Hafer, Buchweizen, Leinsaat oder Hirse) vor. Für den Boden- und Humusaufbau kommen der mehrjährige Kleegras-Anbau und die Zwischenfrüchte zum Einsatz. Der mehrstufige Pflanzenbestand der Zwischenfrüchte (Wicken, Buchweizen, Ausfallgetreide und Beikräuter) schafft einen vielseitigen Bewuchs und reduziert das Risiko, Nährstoffe in der Vegetationsruhe auszuwaschen. Die Wicken fixieren in Symbiose mit den Knöllchenbakterien den Luftstickstoff und erhöhen so entscheidend die Bodenfruchtbarkeit.

Zwischen den einzelnen Parzellen können ungenutzte Streifen brachliegen, oft werden daraus überjährige Stilllegungen oder auch extra bunt angesäte Blühstreifen. Bei der Mahd der Kleegras-Flächen achten wir durch den Einsatz von Drohnen darauf, Bodenbrüter und Niederwild möglichst wenig zu beeinträchtigen.            

Für Landschaftspflegeschnitte, die nicht futterfähig sind, haben wir eine landwirtschaftliche Kompostherstellung etabliert, über die nicht futterfähige oder nicht verwertbare Aufwüchse aus dem Grünland dann auf dem Acker mit dem Ziel des Humusaufbaues verwertet werden können.

Vielfältige Landschaft
Vielfältige Landschaft

Getreide-Aufbereitung

Gemeinsam den Handel gestalten

Ein wichtiger Baustein im Konzept des Lämmerhofes ist der regionale Getreide-Handel, der die regionalen Akteure miteinander verbindet: Den Lämmerhof und die benachbarten Ökohöfe, die Mühle, den Bäcker und den Verbraucher.

Wir verfügen über die notwendigen Anlagen und Geräte zum Trocknen, Kühlen, Reinigen und Absacken verschiedener Getreide-Arten, bei einer Lager-Kapazität von 1200 Tonnen. In unserem kleinen Labor werden wichtige Qualitätskriterien bestimmt.

Durch die Aufbereitung und Lagerung der Ernte benachbarter Bio-Betriebe leisten wir einen Beitrag zu kürzeren Wegen vom Acker bis zum Teller.

Tierhaltung

Glückliche Tiere auf großzügigen Weideflächen

Viehspiegel
Rinder:

Deutsche Angus Mutterkuhherde, 270 Tiere (davon 70 Mutterkühe mit Kälbern, 2 Zuchtbullen, 170 Jungtiere bis 2,5 Jahren)

Ziegen:

42 Tiere der Rasse Burenziege

Pferde:

4 Island-Pferde, 1 Maultier

 

Unsere Rinderhaltung findet v.a. mit dem Ziel einer ganzjährigen extensiven Beweidung der Landschaftsflächen statt. Die Beweidungsintensität wird aus Naturschutzsicht festgelegt. Zwischendurch dürfen unsere Rinder auch auf den Zwischenfrüchten und Kleegras-Flächen grasen. Wir selektieren die Kühe auf Friedfertigkeit und Mutterverhalten. Die männlichen Tiere und einige Färsen werden im Alter von zwei bis drei Jahren als Schlachttiere von wilder Weide verkauft. Zum Abkalben kommen die Mutterkühe im Februar und März zum Stall an den Hof. Von dem daraus entstandenen, wertvollen Mist profitiert wiederum unser Hafer-Anbau. Auf dieser Weise wird der Betriebskrauslauf gefestigt. Diese Wiederkäuer bilden auch zusammen mit verschiedenen Kräutern die Basis für die Herstellung der Demeter-Präparate.

Die Ziegenhaltung dient vorrangig der Pflege von Standorten, die von einer Verbuschung bedroht sind. Ziegen können bis zu 60% ihres Futterbedarfs mit Blättern, Knospen, jungen Gehölztrieben und Rinde decken. Sie können Sträucher und Baumstämme mit glatter Rinde schälen und sie hierdurch letztendlich zum Absterben bringen. Indem sie sich auf die Hinterbeine stellen, erreichen sie einen Fresshorizont von bis zu 2 Metern und können mit ihrer gespaltenen Oberlippe dornige Sträucher verdrängen. Durch ihren tiefen Verbiss schaffen sie lichtbedürftigen Pflanzenarten eine Lebensgrundlage. Als „Konzentratselektierer“ eignen sich Ziegen aufgrund ihrer hohen Futterselektion und dem breiten Futterartenspektrum auch für die Beweidung von mageren Standorten, wo Rinder, Pferde und Schafe als Rauhfutterselektierer kein ausreichendes Futter finden würden.

Unsere robusten Island-Pferde verbeißen gerne Sauergräser und ergänzen die Beweidungsarbeit der Rinder auf unseren nährstoffarmen Naturschutzflächen.

Weidenmanagement
Weidenmanagement
Weidenmanagement

Wildpflanzen-Vermehrung

Aktiv für mehr Artenvielfalt

Seit 2019 produzieren wir regionales Saatgut von naturnahen Wildstandorten: „Wildpflanzensaatgut“. Als Wildpflanzen werden alle spontan auftretenden, wildwachsenden Pflanzenarten unserer Umwelt bezeichnet. Die Mehrzahl der wildwachsenden Arten kommt bei uns seit Jahrtausenden vor.

Dieses Saatgut wird in erster Linie als Bestandteil artenreichen Grünlands eingesetzt. Da diese Art Grünland ein der artenreichsten Biotope und vom Verschwinden bedroht ist, ist dessen Neuanlage und Aufwertung eine der erfolgversprechendsten Maßnahmen zum Schutz der Artenvielfalt im Norden. Aber auch für weitere naturschutzgerechte Begrünungen (Straßenränder, Gemeindeflächen, Grünbereiche unter Solaranlagen etc.) wird Wildpflanzensaatgut benötigt.

Durch unsere Mitgliedschaft beim „Verband deutscher Wildsamen- und Wildpflanzenproduzenten e.V. (VWW)“ garantieren wir die regionale Herkunft und fachgerechte Vermehrung unseres Saatguts.

Manche Arten eignen sich gut für eine großflächige ackerbauliche Vermehrung, wie zum Beispiel der Rotschwingel, der Klappertopf oder die wilde Möhre. Andere Arten wie die Wiesen-Flockenblume, das Johanniskraut oder die Färberkamille, werden auf unseren Vermehrungsflächen als Stauden in Reihen gepflanzt und aufwändig gepflegt. In beiden Fällen werden die Pflanzen einzeln geerntet und gereinigt, später kommen sie zusammen mit vielen weiteren Arten in artenreiche Saatgutmischungen.

Darüber hinaus beernten wir artenreiche Wiesen per Wiesendrusch-Verfahren. Die Samen werden als Mischung direkt oder aus dem Schwad gedroschen, getrocknet und vom Spreu-Anteil weitgehend befreit. Diese Arbeit wiederholen wir zu verschiedenen Zeitpunkten, da die Pflanzen zu unterschiedlichen Zeiten reifen. Die verschiedenen Fraktionen werden anschließend wieder zusammengetan.

Im ökologischen Anbau ist es zudem nicht selten, dass wertvolle Arten spontan auftreten und zusammen mit dem Getreide geerntet werden. Wir sprechen von „wilder Ernte“ oder „Beifang“. Es handelt sich hauptsächlich um Kornblume und Mohn, aber auch der Reiherschnabel, der Ackersenf oder die Saatwucherblume können zum Vorschein kommen.